oder CTR-Crossing-Training in Dänemark und Deutschland. Über das verlängerte (Himmelfahrt-) Auffahrt-Wochenende vom 5.-8. Mai 2016 unternahm die gesamte Flotte der FBAG/FGSK einen Ausflug nach Kopenhagen.

Ursprünglich war zwar das spanische San Sebastian als Ziel auserkoren worden, aber wie üblich bei im Voraus geplanten Gruppenausflügen, machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Als Alternativ-Ziel legten wir am Vorbereitungsabend Kopenhagen fest. Dies soll ebenfalls eine sehenswerte Stadt sein.
Es meldeten sich 11 Piloten (Remo M., Christoph E., Cornel Z., Hanspeter R., Pascal T., Stefan L., Martin V., Raphael U., Martin J., Gregor J., und Philipp K10) für unsere 4 Maschinen (HB-PNG, HB-PHG, HB-CZV und HB-SGK). Wir legten die Route für die Flugtage fest und überliessen jeder Crew ihre eigene Flugplanung.
Am Donnerstag, den 5. Mai trafen wir uns gegen 0800 in LSPG und bereiteten die Flieger vor. Es sollte über Mainz-Finthen (EDFZ) und Rotenburg-Wümme (EDXQ) nach Roskilde (EKRK) gehen. Der Wettergott Petrus meinte es gut mit uns, und malte den Himmel mit ausreichend blauer Farbe an. Die METAR‘s für die Route lasen sich mehrheitlich wie CAVOK und NSC.
Pünktlich ab 1000 starteten die Maschinen in LSPG auf das erste Leg. Die einen flogen über TRA VOR, die anderen über den Schluchsee und folgten dem Rhein nordwärts. Aber schlussendlich trafen alle nach knapp 1 ½ Stunden in Mainz (EDFZ) ein. Die HB-SGK war als Erste auf dem Platz und bekam unmittelbar nach dem Tanken schon Besuch vom deutschen Zoll. Auf die Anfrage, ob jetzt eine Flugzeugkontrolle anstehe, wurde jedoch mit „nur eine intensive Befragung“ geantwortet. Nachdem festgestellt wurde, dass unser Reisegeld die Summe von 10000 Euro nicht überschreiten würde, liessen die beiden Beamten uns links liegen und wandten sich den anderen Crews mit ähnlicher Strategie zu. Schlussendlich war bei uns aber nichts zu holen und wir konnten uns dem Mittagessen zuwenden. Es gab für alle etwas im erhöht gelegenen Flugplatz-Restaurant und es wurde der nächste Flug vorbereitet. Kurzfristig musste das Hotel in Kopenhagen schon jetzt gebucht werden, da sonst für 11 Piloten kaum genügend Zimmer im selben Hotel zu organisieren wären.
Der Weiterflug ging weiter über die mittel- und norddeutsche Ebene in Richtung Bremen. Einige kreuzten den Luftraum von Hannover, andere umflogen wiederum solche „Hindernisse“. Im Anflug auf EDXQ war diesmal HB-PHG „number 1“ gefolgt von der HB-SGK. HB-PHG musste jedoch den Landeanflug mit einem Durchstart abbrechen, weil ein Gyrocopter unvermittelt auf die Piste rollte. So kam HB-SGK wieder zur Ehre der ersten Landung. An der Tankstelle mussten wir alle warten, da diese nur sehr umständlich vom Flugfeldleiter selbst bedient wurde bzw. er sich mit der Datenaufnahme viel Zeit nahm. Daraufhin bekamen wir von der Wirtin der Flugplatz-Bar grosszügig einige Getränke bereitgestellt und wir bereiteten den Weiterflug nach Dänemark vor. Das Wetter war weiterhin umwerfend schön und so konnten wir uns ohne grössere Umstände auf den Weg machen.Rotenburg an der WümmeDer Luftraum von Hamburg lag mitten unter dem Strich auf der ICAO-Karte. Also hiess es, entweder aussen herum mit einigen Meilen Umweg, oder mitten durch. Alle waren sich einig, den Luftraum zu umfliegen. Einzig die Crew der HB-SGK stellte sich auf den Standpunkt „wer nicht fragt, der nicht gewinnt“, und wagte den Durchflug durch die CTR und mitten über die Stadt. Kurz nach dem Start stellten sie bei Hamburg TWR die Anfrage nach dem CTR-Crossing über die publizierten Meldepunkte. Der TWR hatte offenbar nicht viel zu tun, und nachdem er die üblichen Infos zum Flugweg und Flugzeug abgefragt hatte, kam das „Clear to enter and cross CTR at 2500ft“. Als wir dann den Punkt Sierra 2 erreichten, kam spontan vom TWR die Anfrage, ob wir uns denn nicht auch noch den Hafen und das Stadtzentrum ansehen wollten, was wir natürlich bejahten. Also gab er uns Heading-Angaben, und so überflogen wir die Altstadt und erhielten einen schönen Blick auf die Alster mit ihren vielen Segelbooten und natürlich den Hafen und seinen Schiffen. Mitten über dem Stadtzentrum wurde uns dann noch ein 360° nach links oder rechts angeboten, welchen wir mit gebührendem Dank annahmen und mit einem „huerecool“ auf den Lippen umgehend ausführten. Danach leitete uns der Controller zum HAM VORTAC und entliess uns in Richtung MIC VOR. Wir waren sehr zufrieden und hörten auf BREMEN Information die anderen Maschinen mit ihren Positionsangaben ausserhalb der CTR Hamburg. Der Grenzüberflug fand gleichzeitig mit dem Überholen der HB-PHG statt und kurz vor der TMA Kopenhagen kam auch noch die HB-CZV in Sichtweite, jedoch erkannte wohl der TWR Roskilde die „stille“ Absicht der HB-SGK, auch noch die HB-CZV überholen zu wollen und legte die Landereihenfolge diesmal mit HB-CZV als „number 1“ fest. Nachdem gegen 1930 alle Flugzeuge verzurrt waren, fanden wir 3 Taxen, die uns alle direkt ins Hotel Østerport in Kopenhagen fuhren. Nach kurzem Toilettengang begaben wir aus auf Empfehlung des Hotels zum Restaurant „Hungaria“, wo wir mit gedeckter Tafel empfangen wurden und zu unserem After-Landing-Beer mit sehr gutem ungarischen Abendessen (Gulaschsuppe, Zigeunersteak oder Lammgeschnetzeltes) bewirtet wurden. Anschliessend machte sich eine kleine Gruppe noch in Richtung Stadt auf den Weg, während die anderen zu Bett gingen, weil sie morgen eine kleine Rundtour in Dänemark und Schweden machen wollten. Im Nyhavn von Kopenhagen fanden die anderen eine nette Kneipe mit Live-Musik und gutem Bier.
Am nächsten Morgen waren die Piloten schon unterwegs, als die restliche Truppe nach dem Frühstück sich auf den Fussweg in die Stadt machte. Mit Stadtplan bewaffnet fanden sie die Statue der „kleinen Meerjungfrau“ aus Hans Christian Andersen’s gleichnamigen Märchen an der Uferpromenade „Langelinie“. Diese Promenade flanierten sie bei schönstem Wetter entlang in Richtung Nyhavn. Unterwegs konnte noch der Gefion-Brunnen direkt neben der königlichen Schiffsanlegestelle besichtigt werden. In unmittelbarer Nähe standen auch in Reih und Glied aufliniert eine stattliche Anzahl von Rolls-Royce und Bentley’s, die im Rahmen eines Ausflugs eines Autoclubs dort einen Zwischenhalt machten. Vom Nyhavn ging es weiter zum „Gammel strand“, dem ehemaligen Stadthafen. Hier fanden wir ein Ausflugsboot, mit dem wir eine stündige Tour durch den Stadthafen und die Stadt machten. Dabei erfuhren wir viel Wissenswertes über Stadt und Leute und konnten die Stadt von ihrer Wasserseite kennenlernen. Sehr viele Wohngegenden sind so konstruiert, dass die Bewohner mit ihren Booten direkt vor die Haustür fahren können. Teilweise hätte man sich fast wie in Venedig wähnen können. Anschliessend besuchten wir noch den Königspalast „Christiansborg“ und erhielten eine Führung durch die Empfangsräume. Ein Bummel durch die Einkaufsstrassen führte uns zurück zum Nyhavn, wo wir auf die Piloten warteten. Sie waren offenbar von ihren ambitionierten Plänen etwas abgewichen, und flogen nur nach Sønderborg (EKSB). Nachdem wir bei einem Restaurant wegen Mangel an ausreichend Platz abgewiesen wurden, fuhren wir mit einem Hafentaxi (Fähre) zur Insel Papirøen, wo wir Kopenhagen’s Street Food ausgiebig probierten. Eine etwas andere, aber sehr lockere Art von Imbissbuden und Restaurants hat sich dort versammelt und bietet kulinarische Highlights aus aller Welt an. Bei Chill-Out-Musik genossen mit vielen anderen Besuchern den lauschigen Frühsommerabend. Der Fussmarsch zurück zum Hotel war danach auch kein Problem. Am Abend fand dann noch das obligatorische Briefing für den nächsten Flugtag statt. Da das Wetter weiterhin kein Problem darstellte, konnten wir den geplanten Flug nach Karlsbad (Tschechien) ohne grosse Hindernisse in Angriff nehmen. Es sollte über Barth (EDBH) und Schönhagen (EDAZ) gehen. Der spontanen Idee, einen Fotoflug über die Stadt Kopenhagen zu machen, stimmten alle zu und so planten wir, in einer 4er-Formation am Morgen entlang des Stadthafens die CTR von Kopenhagen von Nord nach Süd zu queren. Wir gaben den Flugplan als Formation auf und gingen mit vielen Eindrücken in die Nachtruhe.KopenhagenDa das Frühstück erst ab 0730 verfügbar war, verschob sich unser Zeitplan etwas nach hinten. Was aber dazu führte, dass ein paar schöne Fotos der kleinen Meerjungfrau ohne Touristenauflauf und bei Sonnenaufgang gemacht werden konnten. Wir nahmen den Zug und Taxi zum Flugplatz Roskilde und bereiteten uns auf den Formationsflug (Leader sollte die langsamste Maschine (HB-PNG) sein, alle fliegen hintereinander in einer Reihe, kein Überholen, immer Sichtkontakt halten, kurz vor Landung in Barth wird Formation aufgelöst) vor. Nach einem kurzen Formationsbriefing kam der Funkspruch: „HB-PNG, 4-ship-formation, VFR to Barth with information Foxtrott, ready for departure with intended CTR-crossing from Tuborg to Vallensbaek“, welcher dann von der freundlichen Controllerin von Kopenhagen TWR positiv bestätigt wurde. Nach einem grosszügigen Vollkreis nördlich der CTR wurde uns der Durchflug der Kontrollzone auf 1500ft entlang der Hafenlinie bewilligt. Nach dem Crossing folgte ein kurzes Stück über die Ostsee, bevor wir die Formation bei Bremen Information circa 10 Meilen vor Barth auflösten und jede Maschine ihren Anflug selbst einteilte. Die Gesichter nach der Landung zeigten, dass dieser Flug echt gelungen war, und wir machten uns an den Weiterflug nach Schönhagen (EDAZ). Offenbar hatte der ein oder andere Pilot „Blut geleckt“, und so wurde voller Enthusiasmus für den nächsten Flug noch das CTR-Crossing des Berliner Luftraumes in Angriff genommen. Da dies jedoch einen Umweg von knapp 25 Meilen bedeuten würde, beteiligten sich nur die beiden schnellsten Maschinen (HB-CZV und HB-SGK) an diesem Vorhaben. Die beiden anderen planten entlang der Berliner Luftraumgrenze direkt nach Schönhagen. Wieder in der Luft, mussten sich die beiden Flieger CZV und SGK erst wieder finden. Dabei half der Controller von BREMEN Information tatkräftig mit, indem er uns Heading und Distanz zum jeweils anderen Flugzeug angab. Wir konnten richtig spüren, wie er Freude daran hatte, war es doch sicher eine Abwechslung zum alltäglichen Geschäft. Kurz vor Löwenberg VOR fanden wir uns und bildeten eine 2er-Formation, diesmal mit HB-CZV als Leader. Die Übergabe an Schönefeld TWR klappte problemlos und wir erhielten die Freigabe, die CTR von Ost nach West in Formation über die publizierten Punkte auf 2000ft zu durchfliegen. Es gab ein paar nette Fotomotive über der Stadt, wir konnten den Fernsehturm und auch den mittlerweile geschlossenen Flughafen Tempelhof sehen. Kurze Zeit später waren wir schon im Anflug auf den grössten Verkehrslandeplatz der neuen Bundesländer. Eine kurze Verschnaufpause mit Kaffee und Kuchen auf der Terrasse und schon wieder waren wir in der Luft zu unserem Tagesziel Karlovy Vary (LKKV) in Tschechien. Auch hier verlief das Routing mehr oder weniger direkt und führte über den Fichtelberg (höchster Berg der ehemaligen DDR mit 1214m). Der Anflug auf den Flugplatz Karlovy Vary ist etwas tricky, liegt dieser doch auf dem Hügel oberhalb der Stadt und ist fast flugzeugträgerartig angelegt. Im Anflug bei böigem Wind musste die ein oder andere Crew teilweise heftig korrigieren. Trotzdem gelang allen der Anflug gleich beim ersten Versuch. Wir füllten unsere Tanks wieder auf und verzurrten die Maschinen angesichts des kräftigen Windes sicher. 3 Taxen brachten uns in das bereits am Vorabend reservierte Hotel „Malta“. Eigentlich wollten wir unser After-Landing-Bier direkt vor dem Hotel in einer Bar unter freiem Himmel nehmen, aber das Personal wollte von uns auch, dass wir dann dort essen. Wir hatten aber vor, beim „Soldat Schwejk“ typische Gerichte zu probieren. Also flanierten wir entlang des Flusses Teplá unter einigen Kolonaden, probierten das aus verschiedenen Quellen sprudelnde heisse Thermalwasser und fanden uns schlussendlich im Restaurant „Zum Schwejk“ wieder. Hier bekamen wir unser heiss-ersehntes Bier und bestellten gutbürgerliche und typische Kost (Knödel in allen Variationen, Wildfleisch, Suppen ...). Einigen von uns mundete auch das Dessert und wir gingen auf der anderen Seite der Teplá wieder in Richtung Hotel. Wieder spaltete sich die Gruppe in einige, welche schon zum Matratzenhorchdienst wechseln wollten, andere wiederum besuchten noch die Kneipe „U Tomase“ und beendeten den Abend mit einer weiteren Runde Bier. Auf dem Rückweg konnte noch eine Video-Vorstellung im Park bestaunt werden.In KarlsbadAm Sonntagvormittag waren wir gegen 1130 wieder am Flugplatz, wo wir nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle und Bezahlen der Landetaxen per Crew-Bus zu den Flugzeugen gebracht wurden. Der Wind blies relativ konstant in Pistenrichtung. PRAHA Information entliess uns relativ bald zu MÜNCHEN Information. Hier war wieder viel los, aber auf FL085 half uns der Wind am besten und nach 1:06h landeten wir (HB-CZV) in Augsburg (EDMA). Hier kamen wir in den Genuss, zu den ersten Gästen der neu eröffneten Restaurant-Bar „270Grad“ zu sein, und wurden mit einem Facebook-Foto verewigt. Wir wurden mit einem kleinen, aber feinen Mittag bedient und genossen die herrliche Aussicht von der Terrasse direkt auf die Piste von EDMA. Gegen 1430 machten wir uns alle wieder in die Luft. Nach der Erinnerung durch den TWR an die Luftraumstruktur in unmittelbarer Nähe des Flugplatzes wechselten wir wieder zu MÜNCHEN Information und flogen mit Rückenwind südwestwärts. Wieder war das Routing frei, aber schlussendlich flogen alle über den Rickenpass und Küssnacht in heimatliche Gefilde. Etwas überraschend, und von aufmerksamen Beobachtern nachträglich erwähnt, war die Tatsache, dass alle Maschinen jeweils den Landeanflug auf unsere Homebase Kägiswil (LSPG) nach einem Go-Around wiederholen mussten. Jedoch waren die Windverhältnisse zu dieser Zeit so seltsam wie selten und forderten die Piloten. Am Boden vereint, wurden alle Flugzeuge geputzt und versorgt und nach einem kurzen Debriefing, in welchem der Erfolg dieses gemeinsamen Auslandsfluges besprochen wurde, lösten wir die Gruppe wieder auf.
Ich denke, dass ich im Namen aller Beteiligten schreibe, wenn ich von einem sehr gelungenen Ausflug schreibe. Trotz der Vielzahl an Piloten und auch Meinungen war eine Einigung immer schnell gefunden, das Verständnis und die Kameradschaft waren hervorragend und auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Allen war anzusehen, dass eine Wiederholung, natürlich zu anderen Destinationen, gern in Betracht gezogen wird. Für alle Flugzeuge wurden je rund 12 Stunden air-time auf die Zähler getickert. Es gab keine Beanstandungen oder gar Unfälle. So wünschen wir uns FGSK-Auslandsflüge jederzeit.
In diesem Sinne verbleibe ich im Namen aller Teilnehmer
Euer Philipp K10 

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